Kanukarten sollen der Weitergabe von Erfahrungen über bestimmte Kanurouten dienen. Sie sollten neben der topographischen Grundinformation, ohne die eine Kanukarte nicht sehr sinnvoll ist, alle relevanten Informationen enthalten, die für die Planung einer Tour und während der Tour selbst benötigt werden.

Ich entwerfe meine Kanukarten so, dass der Paddler ohne zusätzliche topographische Karten und Kanuführer in Buchform seinen Weg draussen findet. Ein zusätzlicher Satz topographischer Karten für den Fall der Fälle ist aber vor allem in zivilisationsfernen Regionen anzuraten.

Eine Eigenart meiner Karten ist die Vergrößerung des Massstabes, meist auf den doppelten Wert. Warum ich das so mache? Dieses „Aufblasen“ der Karte hat zwei einfache Gründe:

Einmal ist durch die Vergrösserung der Karteninhalt auch aus einer grösseren Entfernung erkennbar (vielleicht liegt die Karte wie bei mir, wenn ich auf Tour bin, am Boden des Kanus). So kann während des Paddelns ständig das Gelände mit der Karte verglichen werden, ohne diese ständig zur Hand nehmen zu müssen.

Zusätzlich wird durch die Vergrösserung der Raum für die kanurelevanten Informationen geschaffen, die sonst wichtige Geländeinformationen verdecken würden.

Noch ein Wort zur Gestaltung der Karten: für uns Kartographen ist eine Karte kein statisches Objekt, sondern etwas, das sich ständig weiterentwickelt und wächst, so wie sich auch der Mensch Kartograph verändert und neue Wege der Darstellung beschreitet.

Die sicherste Art, Daten und Inhalte von Karten zu erheben ist immer noch die Recherche vor Ort, am Puls des Geschehens. So ist es meine Auffassung, dass die Inhalte meiner Kanuwanderkarten von mir an Ort und Stelle im Zuge einer oder mehrere Touren selbst „erfahren“ werden. Allerdings können auch diese Eindrücke nur Momentaufnahmen sein, die sich im Laufe der Zeit durch Naturereignisse oder Eingriffe des Menschen verändern können.

Ausschnitt aus der geplanten Kanuwanderkarte Piteälven 1:50000